Historie
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Ein Auftrag der für die spezialisierten Mitarbeiter normal war, denn die Sonderwünsche der Auftraggeber gehörten zum täglichen Geschäft. Gerade im Bereich der Ausstattung wurde vieles in Handarbeit hergestellt. Dazu gehörte auch ein großer Teil der Werkzeuge, die für den Ausbau verwendet wurden. Einem ganz speziellen Wunsch kamen die Experten von Miesen 1990 nach. Für ein privates Krankentransportunternehmen aus dem Aachener Raum wurde ein Ziviler Hubschrauber zu einem Rettungshubschrauber umgebaut.
Nicht nur auf spezielle Einzelanfertigung war das Unternehmen spezialisiert sondern auch auf große Serienferti-gung. So wurden 1968 auf Basis des Mercedes-Benz Typ 319 200 Zwei- und Vier-Tragen-KTW nach Indonesien ausgeliefert. Anfang der achtziger Jahre waren es 480 KTW auf Basis des Mercedes-Benz T-Modell in den Iran und Anfang der neunziger Jahre 1.600 Vier-Tragen-KTW auf Basis des Ford Transit für den Katastrophenschutz in Deutschland. Ende der neunziger Jahre fertige der Karosseriebauer für Ägypten 100 Blutspendefahrzeuge auf der Basis des Mercedes-Benz Vario und Sprinter, 280 KTW Bonna Hoch-Lang sowie 1.600 KTW auf der Basis des Mer-cedes-Benz Sprinter 210.
Neben den zahlreichen Kunden kamen auch immer wieder Behörden auf das innovative Unternehmen zu. So das Technische Hilfswerk (THW). 2002 erhielt Miesen vom Bundesamt THW den Auftrag, Mercedes-Benz Sprinter 311 CDI als Mehrzweckfahrzeuge für die Ortsverbände einschließlich Funk auszurüsten. Auch die Bundespolizei schätzt die Qualität des Fahrzeugausbauers. Im Jahr 2000 wurden auf der Basis des Mercedes-Benz Sprinter 312 D Allrad-antrieb 16 RTW ausgebaut. Auf Wunsch des Auftraggebers wurden die Fahrzeuge neutral gehalten damit sie auf den ersten Blick nicht als Polizeifahrzeug erkannt werden. Eine reine Vorbeugemaßnahme, denn in der Vergangenheit kam es immer wieder vor, dass bei gewalttätigen Auseinandersetzungen auch die RTW der Poli-zeibehörde zum Gegenstand von Gewaltattacken wurden.
Zum Lieferprogramm gehörten neben Fahrzeugen für den Rettungsdienst- und Krankentransportbereich auch Bestattungsfahrzeuge. So erhielt 2002 die Dubai Police jeweils 20 Mercedes-Benz Vito als Vier-Bahren-Fahrzeug und 20 Mercedes-Benz vom Typ 210 als Zwei-Bahren-Fahrzeug. Selbstverständlich in den Farben weiß mit roter Sondersignalanlage.
In den Montage-, Lackier- und Fertigungshallen an der Dottendorfer Straße in Bonn konnte an etwa 120 Fahrzeu-gen gleichzeitig gearbeitet werden. Obwohl im Jahr zwischen 800 und 1200 Fahrzeuge ausgeliefert wurden, mussten die Auftraggeber, wie Krankenhäuser, Rettungsdienste, Feuerwehren, Organisationen des zivilen Katast-rophen- und Bevölkerungsschutzes sowie kommunale Institutionen, in der Regel zwischen drei und sechs Monate auf ihren Wagen warten, berichtete der Rhein-Sieg-Anzeiger im Mai 1987. Das Fahrzeug war dann aber für den jeweiligen Verwendungszweck auch komplett ausgestattet. Mit Telefon- und Telefaxanschlüssen, Konferenz- und Funkraum, wie für eine niederländische Katastrophenschutz-Organisation, sowie mit Liegen, Tragen, Beatmungs-geräten, Inkubatoren, Blutflaschenturm, Klimaanlage, Medikamentenfächern, Bergewerkzeug, Vorrichtungen und Halterungen für Rollstühle. Da Fahrzeuge wie Ausstattung stetig dem neusten Stand der Technik angepasst wurden, verfügte Miesen über einen eigenen Konstruktionsstab. Acht der insgesamt 315 Mitarbeiter waren 1987 ausschließlich mit der Entwicklung neuer sowie der Weiterentwicklung vorhandener Geräte und Zubehörteile be-schäftigt.