Historie
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Oft ist es nicht erforderlich, dass nach der ärztlichen Versorgung der Notarzt den Patienten auch beim Transport ins Krankenhaus begleitet. In diesen Fällen wird der Patient an den RTW übergeben und das NEF-Team meldet sich wieder einsatzbereit. Ist die Anwesenheit des Notarztes auch auf dem Weg ins Krankenhaus erforderlich, kann dieser jederzeit in den RTW umsteigen. Diese flexible Disponierbarkeit ist gegenüber dem NAW-System der entscheidende Vorteil des NEF-Systems. Bei einem Transport mit dem NAW, war der Notarzt auch dann noch gebunden, wenn er beim Einsatz nicht erforderlich war.
In dieser Zeit entwickelte die Bonner Sonderfahrzeugschmiede das erste NEF, auf Basis eines Mercedes-Benz T-Models vom Typ W123. Die Ausstattung wurde mit einem Maximum an innerer Sicherheit für Fahrer und Notarzt gestaltet. Die erfolgreiche vorklinische Versorgung durch den Notarzt gewährleistet die moderne Ausstattung mit medizinischen Geräten. Die bereits damals vorhandenen Erfahrungen führten dazu, dass die medizinische Aus-rüstung vorteilhaft in einer Notfallkoffer-Kombination zusammengestellt wurde. Diese bestand aus zwei Einzel-koffern - Atmung und Kreislauf. Ein tragbarer, batteriebetriebener Defibrillator und Herzschrittmacher mit Spei-cher-Oszilloskop erweiterten die diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten.
Alle medizinischen Geräte waren in einer Haltevorrichtung mit klappbarer Absetzplattform untergebracht, die zudem ausziehbar gefertigt wurde. Damit war ein schnelles und bequemes Be- und Entladen von Notfallkoffer und medizinischen Geräten möglich. Für die Unterbringung von losen Ausstattungsteilen, wie Bergewerkzeug, Baby-Kinder-Notfallkoffer und Handscheinwerfer stand ein Schrank mit drei Schubladen und zwei offenen Fächern zur Verfügung. Ein großer Staukasten hinter der Rückenlehne der Fondsitzbank ermöglichte die Unterbringung von sperrigen Gegenständen, wie Schutzhelm, Schutzmaske, Warnwesten, Wolldecken, elektrischer Heizlüfter, Ein-handleuchte und Feuerlöscher. Auf Wunsch wurde der NEF zudem mit Außen- und Innensteckdose sowie mit einem Schutzgitter für eine erhöhte Ladungssicherung ausgestattet.
In den weiteren Jahren entwickelten die Konstrukteure von Miesen immer weitere ausgefeilte Konzepte zum Ausbau von Fahrzeugen als NEF. Darunter zum Beispiel die Kombiversionen von Audi, von VW der Passat und der T4, von Ford der Transit FT 100 und der Galaxy sowie verschiedene Typen von Mercedes-Benz. Für die Berufs-feuerwehr Herne baute das Unternehmen 2003 einen Landrover Discovery als NEF aus. Als Besonderheit wurde der Wagen nicht mit der herkömmlichen Nordrhein-Westfalen-Lackierung versehen, sondern in schwefelgelb-tagesleuchtrot lackiert.